
07/2010 Lütjensee (Schleswig-Holstein)
Im Februar 2009 wandte sich eine besorgte Mutter an den stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes der Gemeinde Lütjensee und berichtete ihm über vermutlich pädophile Neigungen des damaligen Kirchenmusikers, der in der Gemeinde u.a. auch im Kindergarten tätig war. Konsequenzen hatte dieses Gespräch jedoch nicht. Erst als der Kirchenvorstand im März 2009 durch den Anruf eines Düsseldorfer Pastors erfuhr, dass der Kirchenmusiker bereits wg. sexuellen Missbrauchs von Kindern und mehrfach wg. des Besitzes von kinderpornografischen Bildern vorbestraft war (die letzte Verurteilung wg. des Besitzes von Kinderpornografie erfolgte laut Informationen der „Rheinischen Post“ erst drei Monate vor Dienstantritt in Lütjensee), wurde dem Kirchenmusiker fristlos gekündigt. Gegenüber der Gemeinde verschwieg der Kirchenvorstand – nach unseren Informationen laut Dienstanweisung durch die damals zuständige Pröpstin Margit Baumgarten - allerdings monatelang die wahren Gründe dieser Kündigung. Der Gemeinde wurde erzählt, der Musiker sei aus persönlichen Gründen gegangen. Erst im August 2010 erfuhr die Öffentlichkeit von den Hintergründen zur Entlassung des Mannes. Dann wurde auch bekannt, dass er bereits 1989 in Düsseldorf zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden war - in mindestens sechs Fällen. Bei vielen Eltern sorgte dies für Unverständnis und Empörung, da es Zweifel gab, ob der Kantor sich auch in Lütjensee etwas zu Schulden kommen ließ.
Mitte Oktober 2010 stellten drei Elternpaare Anzeige gegen den entlassenen Kirchenmusiker wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern. In allen drei Fällen ermittelte die Staatsanwaltschaft Lübeck. Nach unseren Informationen wurden die Ermittlungen aber zwischenzeitlich eingestellt.
(Quelle: MARKT vom 24.07.10, Hamburger Abendblatt vom 19.08.10, 14.10.10, Stormarner Tageblatt vom 13.10.10)
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